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HR-Lexikon

Präsentismus

Mitarbeiter kommen trotz Krankheit zur Arbeit, dies wird als Präsentismus bezeichnet. Negative Auswirkungen auf die Produktivität, die Gesundheit des Mitarbeiters und das allgemeine Arbeitsumfeld können durch dieses Phänomen entstehen. Faktoren wie hohe Arbeitslast, Angst vor negativen Konsequenzen bei Abwesenheit und unzureichende Arbeitsplatzsicherheit beeinflussen oft Präsentismus.

Ursachen von Präsentismus

Verschiedene Ursachen können zu Präsentismus führen. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes oder vor negativen Folgen wie Kritik oder fehlende Beförderungsmöglichkeiten ist ein Hauptgrund. Es ist möglich, dass Mitarbeiter aufgrund von finanziellen Gründen auch während einer Krankheit arbeiten. Außerdem können fehlende Flexibilität bei der Arbeitszeiteinteilung und ein ungünstiges Arbeitsklima die Präsenz am Arbeitsplatz begünstigen. Arbeitgeber müssen sich darüber im Klaren sein, dass Präsentismus langfristig zu gesteigerten Kosten und verminderter Produktivität führen kann.

Auswirkungen von Präsentismus

Sowohl für den Mitarbeiter als auch für das Unternehmen kann Präsentismus negative Auswirkungen haben. Mitarbeiter, die trotz Krankheit arbeiten, setzen sich einem höheren Risiko für eine längere Genesungszeit, Verschlechterung ihres Gesundheitszustands und Ansteckung ihrer Kollegen aus. Dies könnte zu einem Anstieg der Krankheitsrate im Unternehmen führen. Präsentismus kann auf Unternehmensebene die Produktivität mindern, die Arbeitsqualität beeinträchtigen und die Mitarbeiterzufriedenheit verringern. Präsentismus kann auf lange Sicht auch zu steigenden Gesundheitskosten für das Unternehmen führen.

Wege, um Präsentismus zu verringern

Es ist wichtig, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördert, um Präsentismus zu reduzieren. Maßnahmen wie Flexibilität bei der Arbeitszeiteinteilung, klare Richtlinien zur Arbeitsunfähigkeit und ein unterstützendes Arbeitsumfeld können dies ermöglichen. Es ist wichtig, dass Führungskräfte das Beispiel geben und klar aufzeigen, dass es akzeptabel ist, zu Hause zu bleiben, wenn man krank ist. Auch das Abhalten von Schulungen über Selbstfürsorge und Gesundheitsbewusstsein kann dazu beitragen, Präsentismus zu verringern.

Rechtliche Aspekte von Präsentismus

Gesetzliche Bestimmungen für den Arbeitsschutz in der Europäischen Union und der Schweiz verpflichten die Arbeitgeber, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Das beinhaltet auch Maßnahmen zur Stopfung von Präsentismus. Mitarbeiter haben das Recht, sich im Falle von Krankheit zu erholen und sollten nicht gezwungen sein, krank zur Arbeit zu gehen. Arbeitgeber können rechtliche Konsequenzen bei Verstößen gegen diese Bestimmungen erleiden. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen die gesetzlichen Vorschriften zum Arbeitsschutz einhalten und Maßnahmen zur Verhinderung von Präsentismus ergreifen.